Reisebericht: Ein Tag in Bratislava
So nah und doch so fern. Die slowakische Hauptstadt Bratislava liegt nur rund 80 Kilometer von Wien entfernt und dennoch lag sie eigentlich nie auf meinem Reise-Radar. Doch als ich eines Tages ein Angebot von Twin City Liner las, dachte ich mir „Wieso nicht?“. Und eines kann ich sagen, es hat sich gelohnt!
Von Wien aus erreicht man mit dem Schnellkatamaran Twin City Liner innerhalb von 75 Minuten die slowakische Hauptstadt. Dabei kommt an Deck nicht nur ordentlich Spaß im Fahrtwind auf (es sei denn es regnet in Strömen), sondern man kann auch die ruhige Landschaft des Nationalparks Donau-Auen sowie die Burg Devin am Fuß des Thebener Kogels, direkt an der Grenze zwischen Österreich und der Slowakei, betrachten.
Mit dem Schiff von Wien nach Bratislava
Reist man mit dem Schiff nach Bratislava, sieht man die Silhouette der Bratislaver Burg schon von weitem. Das Wahrzeichen der Stadt erhebt sich westlich der Altstadt auf einem Felsen 85 Meter über der Donau. Die Burg beinhaltet nicht nur das Slowakische Nationalmuseum sondern bietet auch einen wunderschönen Blick auf die zwei Gesichter der Hauptstadt: die Altstadt mit St. Martins Dom, Primatialpalast (Sitz des Bürgermeisters), Franziskanerkirche und Michaelertor und die Stadtteile Petržalka, Jarovce, Rusovce und Čunovo auf dem anderen Donauufer.
Beim Spaziergang durch die Altstadt sollte man unbedingt Ausschau nach vier ganz besonderen Statuen halten. Als Versuch das Stadtzentrum nach der kommunistischen Ära zu verschönern, wurden nämlich vier Bronzestatuen in der Altstadt aufgestellt. Der Glotzer Cumil, Napoleons Soldat, Schone Naci und Paparazzi erfreuen sich bei Touristen großer Beliebtheit und sind daher ein wahres Foto-Must bei einem Besuch in Bratislava.
Bratislavas kulinarische Seite
So eine Erkundungstour macht natürlich hungrig. Fündig wird man in zahlreichen Gasthäusern in der Altstadt oder man begibt sich ins 85 Meter hoch gelegene Turmrestaurant UFO auf der Nový most (Neue Brücke), die die beiden Donauufer miteinander verbindet. Für den nachmittäglichen Kaffee bietet sich ein Besuch in einem der vielen Kaffeehäuser an. Besonders bekannt ist etwa das Café Mayer an der Ecke des Platzes Hlavné námestie und der Straße Sedlárska ulica, dass 1873 vom k.u.k. Hofkonditor Julius Mayer gegründet wurde. Für Fans von Kakao lohnt sich ein Abstecher ins Schokocafé Maximilian schräg gegenüber. Denn hier kann man aus einer unglaublichen Vielfalt an heißen Schokoladen wählen. Von Banane über Karamell bis hin zu Mandel und Minze ist alles dabei. Da es bei meinem Besuch in der slowakischen Hauptstadt leider etwas frisch und regnerisch war, hat die heiße Schokolade gleich doppelt gut getan!
Die blaue Kirche
Mein persönliches Highlight in Bratislava war ganz klar die St. Elisabeth Kirche außerhalb der Altstadt in der Bezručova ulica. Die Kirche, die der Heiligen Elisabeth von Ungarn geweiht ist, sticht mit ihrer blauen Farbe richtig aus ihrer Umgebung heraus und zieht mit ihrer Andersartigkeit die Blicke auf sich. Nicht umsonst wird sie wegen ihrer Außenfassade und des Majolikamosaiks auch die blaue Kirche genannt. Auch im Inneren der Kirche zieht sich das blaue Schema fort.
Fazit: Bratislava sollte man mindestens einmal im Leben gesehen haben. Denn die Altstadt versprüht den Charme vergangener Tage und lockt mit zahlreichen kleinen Kaffeehäusern und Shops, die einem das Gefühl geben, durch eine kleine Version von Wien zu spazieren.