Wandern in der Lobau im Nationalpark Donau-Auen
Nirgends hat man weniger das Gefühl, sich noch auf Wiener Stadtgebiet zu befinden als in der Lobau. Als Teil des Nationalpark Donau-Auen ist man hier von dichten Wäldern umgeben und vergisst binnen kurzer Zeit, dass man sich in der österreichischen Bundeshauptstadt befindet. Egal ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad, die Lobau ist zu Recht ein beliebtes Ausflugsziel für die ganze Familie und überzeugt mit einem gut ausgebauten Wegenetz und einer faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt.
Ein Dschungel mitten in Wien
Der Nationalpark Donau-Auen erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 9.600 Hektar und bildet damit die letzte große Flussauenlandschaft in Mitteleuropa. Lebensader des Nationalparks ist die Donau, die sich auf einer Länge von 36 Kilometern durch das Naturschutzgebiet erstreckt und die Auenlandschaft aufgrund ihrer schwankenden Pegelstände immer wieder neu formt. Die Lobau nimmt als Teil des Nationalpark Donau-Auen 24 Prozent seiner Gesamtfläche ein und ist ein wichtiges und vor allem beliebtes Naherholungsgebiet für Wiener*innen. Egal ob zum Wandern, Radfahren oder Baden, der Dschungel Wiens wird nahezu allen Ansprüchen gerecht.
Faszinierende Tier- und Pflanzenwelt
Auch Pflanzen- und Tierfreunde kommen auf ihre Kosten, da die Lobau mehr als 800 Pflanzen, 30 Säugetier- und 100 Brutvogelarten, 8 Reptilien- und 13 Amphibien- sowie 60 Fischarten beheimatet. Begegnungen mit Schmetterlingen, Libellen und Schildkröten sind vorprogrammiert, aber mit etwas Glück bekommt man auch Biber, Gottesanbeterinnen, Seeadler oder Eisvögel zu Gesicht.
Wanderwege in der Lobau
Die Lobau erkundet man am zu Fuß entlang einer der fünf gut markierten Wanderwege. Insgesamt fünf Rundwanderwege mit einer Länge zwischen fünf und zehn Kilometern stehen in der Lobau zur Verfügung: der Naturlehrpfad Obere Lobau (fünf Kilometer), der Forsthaus-Rundweg (sechs Kilometer), der Rundweg Panozzalacke (fünf Kilometer), der Napoleon Rundweg (zehn Kilometer) sowie der Untere Lobau-Rundweg (acht Kilometer). Früher gab es auch noch den sogenannten Bibergehege-Rundweg, dieser wird offiziell aber nicht mehr in der Wanderkarte der Lobau erwähnt, dürfte von der Strecke her aber dem Forsthaus-Rundweg entsprechen. Zudem führt auch der rundumadum-Wanderweg auf einigen Etappen durch die Lobau.
Egal, für welchen Weg man sich entscheidet, man taucht binnen kurzer Zeit in den Dschungel Wiens ein und kann die Natur in vollen Zügen genießen.
Für die ganze Familie
Da die Wanderwege (mit Ausnahme des Napoleon-Rundwegs) nicht allzu lange sind, eignen sie sich für die ganze Familie. Und da man so gut wie keine Höhenmeter macht, eignen sie sich auch sehr gut für einen Spaziergang mit Baby und Kinderwagen.
Wer von Profis mehr über die den Nationalpark erfahren will, der ist bei einer geführten Wanderung genau richtig. Angeboten werden unter anderem Kräuterwanderungen, Waldbaden oder Wanderungen, auf denen man mehr über die Nutzpflanzen im Nationalpark erfährt. Ein besonderes Erlebnis, das auf meiner To-do-Liste steht, ist die Fahrt mit dem Nationalparkboot von der Anlegestelle am Donaukanal bei der Salztorbrücke in die Lobau. Nach der Ankunft erhält man eine einstündige Schnupperexpedition, ehe es mit dem Boot wieder zurück in die Stadt geht.
Spannendes und Informatives über die Lobau erfährt man außerdem in der Ausstellung „tonAU“ und im AU-Kino im Nationalparkhaus Wien-LobAU. Der angrenzende Garten mit Spielplatz ist ebenfalls einen Besuch wert.
Warst du schon einmal in der Lobau? Wenn ja, was ist dein liebster Wanderweg?
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