Reisebericht: Vom Golden Circle bis Vík í Mýrdal
Am ersten Tag meiner Rundreise durch Island stand der Golden Circle, eine der beliebtesten Routen unter Touristen, auf dem Programm. Als wären das noch nicht genügend Highlights für den Start, stattete ich im Anschluss daran noch dem Seljalandsfoss sowie dem Strand Reynisfjara in Vík í Mýrdal einen Besuch ab. Ein perfekter Auftakt für die Entdeckung Islands!
Die goldene Rundfahrt
Der Golden Circle oder besser gesagt der Gullni hringurinn befindet sich im Süden Islands und ist auch für all jene Touristen, die nur rund um die Hauptstadt Reykjavik unterwegs sind, gut zu erreichen. Und das merkt man auch. Bei allen Highlights dieses Tages war im Vergleich zu den anderen richtig viel los.
Der Golden Circle ist rund 300 Kilometer lang und hält drei der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Islands bereit: den Þingvellir Nationalpark, das Geothermalgebiet Haukadalur mit dem Geysir Strokkur sowie den Wasserfall Gullfoss.
Þingvellir Nationalpark
Allein im Nationalpark Þingvellir könnte man mehrere Tage mit Wandern und Entdecken verbringen. Bekannt ist der Nationalpark vor allem für seine historische Bedeutung. So wurde hier nicht nur die Republik Island ausgerufen, sondern bereits im 10. Jahrhundert Versammlungen mit gesetzgeberischer und gerichtlicher Funktion in einem Freiluftparlament abgehalten. Von der Aussichtsplattform hat man nicht nur eine gute Sicht auf den Platz, an dem diese Versammlungen abgehalten wurden, sondern auch auf die weite Landschaft. Spätestens hier wird klar, welch traumhaft schönes Land Island ist. Der Ärger über die verspätete Anreise war zu diesem Zeitpunkt bereits vergessen.
Neben der Aussichtsplattform stattete ich auch dem Öxarárfoss einen Besuch ab. Der Wasserfall wurde angeblich künstlich angelegt, um das Wasser des Öxarar zur Versammlungsstätte hinunterzuleiten. Der erste Wasserfall meiner Reise, bei weitem aber nicht der letzte.
Geothermalgebiet Haukadalur
Da dieser Tag straff durchgeplant war, blieb leider nicht genug Zeit, noch mehr im Nationalpark zu entdecken. Stattdessen ging es weiter zum nächsten Stopp: dem Geothermalgebiet Haukadalur mit seinen Geysiren und Thermalquellen. Sobald man aus dem Auto gestiegen ist, steigt einem schon der leicht schwefelige Geruch in die Nase. Auf einem abgesteckten Weg kann man durch das Gebiet spazieren und die großen und kleinen Quellen sowie Geysire bestaunen. Das Highlight ist aber definitiv der Geysir Strokkur, der circa alle zehn Minuten ausbricht und dessen Wassersäule eine Höhe von 25 bis 35 Metern erreicht. Dementsprechend viele Touristen werden von dem Geysir angezogen und hoffen, im richtigen Augenblick den Auslöser ihrer Kamera zu drücken. Ich nehme mich da gar nicht aus, und es ist mir auch gelungen, ein Foto von Strokkur zu schießen.
Wasserfall Gullfoss
Im Anschluss ging es weiter zum letzten Stopp des Golden Circle, dem Wasserfall Gullfoss. Das Besondere: der Wasserfall besteht aus zwei Stufen, die rechtwinklig zueinander stehen. Mehrere Aussichtsplattformen eröffnen einen tollen Blick auf den goldenen Wasserfall. Hier ist von allen drei Stopps definitiv am meisten los. Kein Wunder, bei strahlend blauem Himmel ist der Gullfoss ein wahrhaft attraktives Fotomotiv.
Klar, der Golden Circle ist DIE Touristenroute schlechthin und man muss schon manchmal seine Ellenbogen einsetzen, um sich gegen die anderen Fotografen durchzusetzen. Dennoch sollte man den Gullni hringurinn keinesfalls auslassen! Vor allem wenn man noch am Anfang seiner Reise steht, ist er ein guter Einstieg, weil er die abwechslungsreiche Natur Islands widerspiegelt. Da sind im Nu die ersten 200 Fotos geschossen.
Seljalandsfoss
Da wir an diesem Tag kurz vor Höfn unsere Unterkunft hatten, gingen sich im Anschluss an den Golden Circle noch zwei weitere faszinierende Naturschauspiele aus: der Wasserfall Seljalandsfoss sowie der schwarze Strand Reynisfjara. Der Seljalandsfoss ist der faszinierendste aller Wasserfälle, die ich während meiner zehn Tage in Island gesehen habe. Der Grund ist schnell erklärt: man kann hinter den Wasserfall gehen! Ja, richtig gelesen. Ein Weg führt hinter den 66 Meter hohen Wasserfall. Ein ganz besonderes Erlebnis. Denn wie oft hat man schon die Möglichkeit, durch den Wasserschleier eines Wasserfalls zu blicken? Aber Achtung! Das Vergnügen macht (je nach Windrichtung) nass. Daher sollte man unbedingt auf die Kamera aufpassen.
Der Seljalandsfoss ist eines meiner Island-Highlights! Der Moment, in dem ich hinter dem Wasserfall durch den Wasserschleier auf die umliegende Landschaft geblickt habe, war einfach ein ganz besonderer. Er liegt direkt an der Ringstraße, man sieht ihn sogar von der Straße aus, und sollte wirklich auf jeder To-do-Liste stehen.
Reynisfjara Black Sand Beach
Nur ein paar Kilometer weiter, kurz vor dem Dorf Vík í Mýrdal, befindet sich diese Besonderheit. Der Strand besticht gleich mit drei Besonderheiten: seinem schwarzen Sand aus Lava, seine Basaltsäulen sowie die vier Felsnadeln Reynisdrangar, Skessudrangur, Landdrangur und Langsamur, die vor der Küste aus dem Meer ragen. Hier hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, auf einem fremden Planeten gelandet zu sein. Einfach faszinierend und ein absolutes Muss! Die Lavalandschaften Islands sollten mich in den kommenden Tagen aber noch weiter begeistern.
Der erste Tag in Island war anstrengend aber schön. Abschließend entdeckte ich noch ein ganz besonderes Fotomotiv, das ich bereits bei Pinterest einige Male bestaunt habe: die Kirche von Vík í Mýrdal. Der perfekte Abschluss dieses ersten Tages in Island!
Erstmals habe ich auch versucht, meine Reiseeindrücke auch auf Video festzuhalten:
Hast du noch weitere Tipps für die Strecke vom Golden Circle bis Vík í Mýrdal?
Hier findest du weitere Beiträge über meine Reise durch Island:
- 20 Bilder, die Lust auf Island machen
- In 10 Tagen rund um Island
- Vom Skaftafell-Nationalpark zur Jökulsárlón Gletschersee
- Höfn, Stokksness und die Ostfjorde
- Rund um den See Myvatn
- Von Walen und Wasserfällen
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6 Kommentare
Michaela Gruber
Woow, deine Bilder sind einfach genial!! Das sieht nach dem absoluten Paradies aus. Das kommt von der Schönheit wirklich nahe an die Viktoriafälle ran, denn die haben mir bis jetzt besonders gut gefallen.
Sehr schöner Artikel!
Liebe Grüße,
Michaela
Christine
Danke, freut mich, wenn dir meine Bilder gefallen! Oh die Viktoriafälle stehen auch auf meiner Wunschliste :-)
Monika und Petar Fuchs
Hallo Christine,
die Wasserfälle sind einfach atemberaubend. Um welche Jahreszeit warst Du denn dort unterwegs? Vielleicht gibt’s ja andere Zeiten, wenn nicht so viele Touristen unterwegs sind?
Liebe Grüße,
Monika
Christine
Liebe Monika,
ich war Anfang September dort. Ich vermute, im Herbst beziehungsweise Frühling und vor allem im Winter wird weniger los sein. Aber Island boomt ja gerade (verständlicherweise) total! Aber wie gesagt, sobald wir den Golden Circle hinter uns gelassen hatte, war es schon weitaus angenehmer.
schwertiontour
Da ich selber erst seit kurzem aus Island zurück bin, sind die Erinnerungen noch ganz frisch. Ich weiss noch genau, wie ich auch den Oxararfoss als 1. Wasserfall in Island gesehen habe und beim Rest des Golden Circle schon total geflashed war. Aber auf der Ringstraße wird es noch besser. Bin in die gleiche Richtung gefahren, allerdings nicht ganz so viel Strecke an einem Tag.
Schöner Bericht auf jeden Fall, bin gespannt, ob wir noch mehr Orte gemeinsam haben :)
Liebe Grüße,
Schwerti
Christine
Oh ja, genauso ging es mir auch – es wurde immer besser :-) Wenn ich heute daran zurückdenke, hab ich gleich wieder ein Lächeln im Gesicht, Island hat mich einfach verzaubert!