Reisebericht: Von Walen und Wasserfällen
Seit meiner Kindheit träume ich davon, Wale in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Am fünften Tag unserer Reise durch Island, an dem uns unsere Route von Mývatn nach Húsavík, zur Schlucht Ásbyrgi und den Wasserfällen Hafragilsfoss und Dettifoss führte, ging dieser Traum in Erfüllung.
Húsavík – Hinaus aufs Meer
Nach dem ereignisreichen Tag rund um Mývatn führt uns unsere Route hinauf in den Norden der Insel, genauer gesagt nach Húsavík. Nachdem rund um den See Mývatn die Lava die Natur fest in ihrem Griff hat, wird es auf dem Weg nach Húsavík stetig grüner. Kommen die Klippen und der tosende Atlantik ins Blickfeld, fühle ich mich unweigerlich an Irland erinnert.
Húsavík ist einer der Hotspots Islands für Walbeobachtungen. Nach einer kurzen Recherche im Internet entschieden wir uns für den Anbieter North Sailing, der nachhaltiges Whale Watching anbietet. North Sailing hat unterschiedliche Touren im Programm, wir entschieden uns für die 3-stündige Húsavík Original Whale Wachting Tour um 10.500 ISK. Mit einem alten Holzboot geht es nach einer kurzen Einweisung und dem anziehen eines dicken aber wärmenden Overalls auch schon los. Inständig hoffe ich, dass sich mein Traum Wale zu sehen, erfüllt.
Und tatsächlich sehen wir bereits nach kurzer Zeit den Rücken eines Buckelwals. Ein atemberaubendes Gefühl! Während der nächsten 2,5 Stunden sehen wir noch ein paar andere (oder immer den gleichen?) Buckelwale, einen Zwergwal und sogar zwei seltene Schweinswale. Ich hätte nicht glücklicher sein können. Vor lauter Begeisterung störte mich nicht einmal die Kälte, die aber dank des Overalls auch einigermaßen erträglich war. Vermutlich wärmte mich aber auch das Adrenalin und die Freude der Walsichtigungen sowie das Wechseln von einer Seite des Schiffs zur anderen, um ja nichts zu versäumen. (Hingesetzt habe ich mich während der 3-stündigen Fahrt übrigens kein einziges Mal.)
Während man auf der Rückfahrt zum Hafen von Húsavík die Klippen bewundert, bekommt man von der Crew des Schiffs Kakao und Zimtschnecken serviert und kann die unglaubliche Natur auf sich wirken lassen. Wer nach Island fährt, sollte auf alle Fälle eine solche Walbeobachtungstour machen. Noch Stunden später war ich wie hypnostiert von dem Erlebnis, das mir bestimmt für immer in Erinnerung bleiben wird.
Ásbyrgi – Die hufeisenförmige Schlucht
Da wir an diesem Abend ebenfalls noch einmal in der Nähe von Mývatn übernachteten, blieb nach dem Whale Watching noch genügend Zeit, um sich zwei weitere eindrucksvolle Naturschauspiele der Gegend anzusehen. Unser erster Stopp war Ásbyrgi. Die hufeisenförmige Schlucht ist Teil des Jökulsárgljúfur-Nationalparks und entstand im Zuge von Vulkanausbrüchen. Das Informationszentrum am Eingang der Schlucht informiert über ihre Geologie und die unterschiedlichen Wege, auf denen man die Schlucht erkunden kann. Wir entschieden uns für eine kleine Wanderung, die uns nach einem kurzen Aufstieg hinauf zu den Klippen führt und einen schönen Blick über Ásbyrgi bietet.
Hafragilsfoss und Dettifoss
Rund 30 Kilometer weiter erreichen wir den nächsten Stopp, den Hafragilsfoss beziehungsweise den Jökulsárgljúfur Canyon. Diese circa 25 Kilometer lange und durchschnittlich 1,2 Kilometer breite Schlucht ist einer der größten Canyons des Landes. In ihm befinden sich die drei Wasserfälle Hafragilsfoss, Dettifoss und Selfoss. Unseren ersten Halt machen wir beim 27 Meter hohen Hafragilsfoss. Ein Aussichtsplatz bietet nicht nur einen tollen Blick auf den Wasserfall sondern offenbart auch die Dimension der Schlucht. Wirklich überaus beeindruckend – die holprige Fahrt über die Schotterstraße hat sich gelohnt!
Nur 10 Fahrminuten weiter befindet sich auch schon der nächste Halt, der Dettifoss. Bei dem 45 Meter hohen und 100 Meter breiten Wasserfall handelt es sich um den leistungsstärksten seiner Art in Europa. Dementsprechend laut ist der Dettifoss auch. Auf den Felsen kann man ganz nah an den rauschenden Wasserfall herangehen und das Naturschauspiel aus nächster Nähe genießen. Ein kurzer Fußweg führt zum naheliegenden Selfoss, diesen haben wir aber aufgrund der bereits fortgeschrittenen Zeit ausgelassen.
Abermals ein wirklich beeindruckender Tag auf der Insel aus Feuer und Eis! Nicht nur konnte ich mir einen Kindheitstraum erfüllen, sondern auch noch einmal die andersartige Landschaft des Nordens genießen, ehe es am nächsten Tag in Richtung Westen weiterging.
Hier findest du weitere Beiträge über meine Reise durch Island:
- 20 Bilder, die Lust auf Island machen
- In 10 Tagen rund um Island
- Vom Golden Circle bis Vík
- Vom Skaftafell-Nationalpark zur Jökulsárlón Gletscherlagune
- Höfn, Stokksness und die Ostfjorde
- Rund um den See Mývatn
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4 Kommentare
Vicky
Das sieht alles sooo schön aus und dein Bericht ist auch einfach klasse!! Ich habe so Lust auch nach Island zu reisen und mich von der Insel verzaubern zu lassen <3
Liebste Grüße
http://www.thedeliciousworld.com
Christine
Danke liebe Vicky, freut mich wenn ich dir Lust auf Island machen konnte!
schwertiontour
Mit dem selben Anbieter waren wir auch in Husavik Wale anschauen. Auch wenn es nicht meine ersten Wale waren, kann ich Deine Freude total nachempfinden. Mir geht es auch immer wieder so, wenn ich sie da sehe, wo sie hingehören – im Meer. Beim Dettifoss hattet Ihr ja Traumwetter, da bin ich schon neidisch. Bei uns hat es da so übelst geschüttet, dass ich klitschnass war nachher im Auto.
Sehr sehr schöner Bericht !!
LG, Schwerti
Christine
Ja, Island steht und fällt mit dem Wetter – wir hatten die komplette Reise über solches Wetterglück. Wobei ja auch nebelverhangene Bilder ihren Reiz haben ;-)